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Die Reise nach Neuseeland – Ein Rückblick

Die Reise nach Neuseeland – Ein Rückblick

Planung

Was vor Jahren mit einer Idee begonnen hat, ist nach langer Planung zu einer neunmonatigen Reise (26. September 2018 bis 24. Juni 2019) nach Neuseeland geworden. Bereits seit dem Jahr 2008, als ich Neuseeland das erste Mal besuchte, reifte der Wunsch längere Zeit in diesem Land bleiben zu können.

Reiseführer

Dank den beiden genialen Reiseführern von Scott Cook «NZ Frenzy – New Zealand North Island» und «NZ Frenzy – New Zealand South Island» (siehe auch folgenden Beitrag) habe ich Neuseeland abseits der grossen Touristenströme kennen gelernt. Zwar müssen mit dem Auto und zu Fuss ein paar Kilometer mehr zurückgelegt werden, der Lohn dafür sind Orte die mir den Atem raubten, mich aus dem Staunen kaum entliessen. Ich empfinde eine grosse Dankbarkeit, dass ich diese Momente und eine tiefe innere Zufriedenheit erleben durfte.

Unterwegs mit dem Wohnmobil

Ich kann mich glücklich schätzen die 20’000 Kilometer (davon etwa 400 Kilometer «Gravel Roads») auf den Strassen Neuseelands unfallfrei und ohne Zwischenfälle geschafft zu haben. Wegen einer geschmolzenen Sicherung funktionierte das Kommunikationssystem des Wohnmobils nach der Überfahrt Anfang Oktober 2018 nicht. Nach ein paar Tagen hatte ich den Fehler lokalisiert und behoben. Ansonsten hat mich der Mercedes Sprinter (das Basisfahrzeug meines Wohnmobils) nicht im Stich gelassen, Qualität eben.

Unterwegs zu Fuss

Bei den mehr als 3’000 Kilometern zu Fuss hatte ich einen Misstritt im «Tongariro National Park» zu beklagen der mich einige Tage ausser Gefecht setzte. Ein Sturz mit dem Rücken auf meine Kamera auf nassem matschigem Untergrund an der «Colac Bay» in der Nähe von Invercargill war für mich zwar schmerzhaft und die Kamera hatte danach eine Komplettreinigung nötig; aber auch dieses Maleur war nach einigen Tagen vergessen.

Kommunikation

Das Smartphone war auf der Reise natürlich mit dabei. Ich habe meine Mobilnummer aus der Schweiz behalten, denn vieles ist heutzutage direkt mit dieser verknüpft. Bei Bedarf habe ich ein Datenpaket gekauft. Meine «App»-Empfehlung: «CamperMate». Sie enthält alles was fürs Reisen in Neuseeland nötig ist und wird von Reisenden ergänzt sowie bewertet und kommentiert.

Das Büro auf vier Rädern hat sich bewährt. Die Backups der Daten, die ich monatlich erstellt habe, musste ich zum Glück nicht zurück laden. Der Internetzugang ist oft eine echte Herausforderung, mit Geduld kam ich aber immer zum Ziel.

Camping in Neuseeland

Camping in Neuseeland ist unproblematisch. Für das freie Campieren (Freedom Camping) benötigt man einen Zertifikats-Kleber «SELF CONTAINED», der von zuständigen Stellen ausgestellt wird. Ich hatte diesen Kleber nicht und war meistens auf gut ausgerüsteten Campingplätzen. Besonders empfehlen kann ich die «TOP 10 Holiday Parks», mit einigen Ausnahmen war ich sehr zufrieden, als Einzelperson zahlte ich 20-60 NZD (13-40 CHF). Die «TOP 10 Membership Card» kostet 49 NZD, damit erhält man eine 10% Reduktion auf die Übernachtung und weitere Vergünstigungen. Gratis übernachten konnte ich nach der Flugschau in Blenheim und am günstigsten war es mit 10 NZD beim «Kev’s Place» in der Nähe von Raglan. In der Hochsaison (Weihnachten bis Ende Januar) war ich bei meinen Freunden und kann daher über diese Zeit nicht viel sagen; Reservationen sind wohl empfehlenswert. Ich habe ein einziges Mal eine Übernachtung auf dem Campingplatz reserviert, dies war in Picton nach der Überfahrt von der Nord- auf die Südinsel.

Einkaufen in Neuseeland

Einfach ist auch der Einkauf der Lebensmittel in Neuseeland. Diverse Ketten wie «New World», «Pak’nSave», «Four Square Supermarkets» für den Grosseinkauf und kleine Tante-Emma-Läden unterwegs bieten alles an was nötig ist; sie haben auch sonntags geöffnet. Mit der «Tourist New World Clubcard» konnte ich bei «New World» von speziellen Angeboten profitieren. Nach einer Weile fand ich mit dem Ciabatta auch ein vernünftiges Brot. Das Angebot an meinen geliebten Weichkäsen wie Camembert und Brie ist erstaunlich gross, wenn auch etwas teuer. Einen dazu passenden Weisswein wie «Sauvignon Blanc» oder «Pinot Gris» gibt es ab 8 CHF.

Fotografieren

Für die längeren Wanderungen hatte ich nur die minimale fotografische Ausrüstung (Kamera und 24-70 mm Objektiv) dabei. Waren Wasserfälle das Ziel, dann gehörte auch das Stativ und der Graufilter dazu. Im Nachhinein würde ich auf das Mitnehmen der Drohne verzichten. Vielerorts ist die Nutzung verboten und bis die Anträge fürs Fliegen genehmigt sind, kann es Tage dauern. Auch das Gewicht von ca. 5 kg inklusive Koffer müsste auf den Touren mitgetragen werden. Die Nachbearbeitung von Filmaufnahmen ist viel aufwändiger als bei Fotos. Zudem dauert das Hochladen des Resultats so lange, dass ich das Filmen nach einigen Versuchen bleiben liess. Eine Erkenntnis der Reise ist, mich künftig auf das Fotografieren zu konzentrieren.

Beim Betrachten meiner Fotos mag der Eindruck entstehen es gebe nur sonnige Tage in Neuseeland. Dem ist natürlich nicht so. Ich habe vier Tage Dauerregen in Rotorua erlebt, Sandstürme an der «Ninety Mile Beach», heftige Gewitter beim «Mount Taranaki» und Sturmböen von über 100 km/h auf dem «Peak Hill». Dank meines langen Aufenthalts hatte ich Zeit die schönen Tage abzuwarten.

Resumee

Die Landschaft, Flora und Fauna Neuseelands haben mich begeistert. Ich habe die Gastfreundschaft und die Lockerheit der Neuseeländer kennen und schätzen gelernt. Ein besonderer Dank geht an Gaby und Tom Weber deren Türe für mich immer offen stand.

Ich danke dir als Leser meiner Beiträge, als Betrachter meiner Fotos und als Verfasser von Kommentaren.

Links zu den Fotos

Neuseeland Buchtipps

Nun geht’s an das Planen der Reise. Hier ein paar persönliche Buchtipps.

«Neuseeland mit dem Wohnmobil», Wiebke Reissig-Dwenger und Sönke Dwenger
Je sechs Routen auf der Nord- und Südinsel, Land und Leute, Reiseinformationen und GPS-Daten der Campingplätze.

«Als Dach der Sternenhimmel», Jenny Menzel
Routenplanung, Fakten und Tipps zum Strassenverkehr, Technik im Wohnmobil, kaufen oder mieten?, ausführliche Tipps zum Camping, reisen mit Kindern, Budgetplanung und Check- & Packlisten.

«Mit dem Wohnmobil durch Neuseeland», WOMO-Reihe Band 69, Dieter Giesen und Andrea Lossen
Neun Touren auf der Nordinsel, zwölf auf der Südinsel und sehr detaillierte Tipps & Infos.

«Tausend Tage Wohnmobil», Hildegard Grünthaler
In drei Jahren durch die USA, Kanada, Mexiko, Neuseeland und Australien. Kurzweilig geschriebenes, sehr persönliches Buch, das mich ins Reiseabenteuer reingezogen hat. Gewählt werden die eher ruhigen Orte abseits der Touristenpfade, man fühlt sich als Entdecker. Die sehr wenigen Bilder muss man während des Lesens im Buch suchen. Etwas gestört hat mich der nörgelnde Unterton.

«Lonely Planet Reiseführer Neuseeland», Diverse AutorInnen
Der Klassiker, riesiger Informationsgehalt, gut recherchiert, wenig Bilder.

«Neuseeland», Die Welt auf eigenen Wegen entdecken, Stefan Loose
Sehr ausführlicher Reiseführer, gute Tipps für Veranstaltungen, Aktivitäten & Touren, spärliche Informationen für Wohnmobilbesitzer.

Ergänzung am 4. August 2018:

«Rother Wanderführer: Neuseeland», Sylvia Seligmann & Matthias Dollmann
18 Wanderungen auf der Nord- und 45 auf der Südinsel, Daten für GPS-Gerät auf www.rother.de und kostenpflichtige App für das Smartphone verfügbar.

«Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade: 50 Highlights auf der Südinsel», Jenny Menzel
Buch angenehm klein, alle nötigen Infos und passende Bilder.

«Neuseeland – Nordinsel: 50 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade», Jenny Menzel

Nachtrag am 22. Dezember 2018:

«NZ Frenzy – New Zealand North Island», Scott Cook
Für mich das hilfreichste Buch zum individuellen Bereisen der Nordinsel Neuseelands. Es enthält detaillierte Angaben von Orten abseits der grossen Touristenströme.

Nachtrag am 5. Mai 2019:

«NZ Frenzy – New Zealand South Island», Scott Cook
Was für die Nordinsel galt, ist auch für die Südinsel so. Für mich das hilfreichste Buch zum individuellen Bereisen der Südinsel Neuseelands. Es enthält detaillierte Angaben von Orten abseits der grossen Touristenströme.